Eine Frage des Vertrauens

(Endlich) ein paar Worte zu meiner Ausbildung zur medialen Beraterin in der Schweiz

Ausblick vom Seminarhotel in Gais

So, es ist jetzt wirklich endlich an der Zeit, dass meine neue und doch schon so vertraute Ausbildung auch in mein Blog Einzug hält, trotz der Schwierigkeiten, diese verständlich zu erklären. Bisher konnte ich ja nicht einmal genau sagen, warum mich meine Tätigkeit als Grafikerin nicht so erfüllt, dass ich nicht ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten wäre. Aber heute hatte ich eine Eingebung, die mir selbst zu mehr Klarheit verholfen hat.

Vor inzwischen fast 14 Jahren, noch während meines Grafik-Design-Studiums, habe ich zusammen mit einem Unternehmensberater eine Gesellschaft gegründet, um jungen Unternehmen und Existenzgründern die Möglichkeit zu bieten, mit einem abgestimmten Gesamtkonzept ins Arbeitsleben zu starten. Aus dieser Intention heraus musste ich mich natürlich auch mit den wirtschaftlichen Aspekten der Unternehmer auseinandersetzen und habe dabei sehr viel über Gesetze, Banken und Geschäftsstrukturen gelernt, leider aber irgendwann erkennen müssen, dass ich mich selbst auf diese Weise nicht weiterentwickeln konnte – dafür waren die Spielräume einfach zu begrenzt und das Interesse an der Vermarktung für die Kunden noch zu zweitrangig. Unendlich viele verworfene Ideen und verschenkte Möglichkeiten zehrten so an meinem Enthusiasmus, dass ich nichts Ordentliches mehr auf die Füße brachte und aus der Gesellschaft ausstieg.

7 Jahre, eine Hochzeit, ein Kind, einen Hausbau und drei Umzüge später habe ich mich dann am neuen Wohnort zu einer eigenen Selbständigkeit „nur“ als Grafikerin entschlossen. Jetzt konnte ich mich mit anderem Klientel etwas mehr austoben, versuchte, kreativer und freier zu arbeiten, aber das große Arbeitsglück wollte sich trotzdem nicht einstellen. Ich musste wiederum feststellen, dass es Fälle gibt, in denen ich nichts bewegen konnte, weil auch die beste Werbung versagt, wenn der Unternehmer am Sinn seines oder meines Berufs zweifelt. Neben all den äußeren, materiellen Faktoren, die ich bisher schon kenengelernt hatte, gab es eben auch noch den der inneren Überzeugung, der mir zugegebenermaßen häufig ein Rätsel war. Ich habe angefangen, mich damit auseinanderzusetzen und auf diese Weise zu meinem Glauben gefunden, weil ich feststellte, dass Atheismus auch nur eine Form des Glaubens ist, nur dass Gott dort Nichts heißt und dessen Existenz genauso wenig beweisbar ist wie die aller anderen Götter – aber das nur am Rande.

Weitere 7 Jahre, eine Zusammenarbeit mit einer Agentur und noch zwei Kinder später verstehe ich langsam, was mir bisher bei meiner Arbeit gefehlt hat. Mehr oder weniger zufällig fand ich über das Familienstellen den Einstieg in das Verständnis für die nicht immer logisch nachvollziehbaren individuellen Sichtweisen und Lebensstrategien einzelner Personen. Ich habe erfahren, dass kaum eine Entscheidung aus dem freien Willen heraus getroffen wird, sondern unzählige verschiedenste Faktoren den unternehmerischen und persönlichen Erfolg beeinflussen und dass Charakter oder Erziehung dabei noch eine eher untergeordnete Rolle spielen. Besonders heikel ist dabei die Tatsache, dass die wenigsten Menschen sich dieser Muster bewusst sind und noch weniger durchschauen, dass sie damit ihrem eigenen Erfolg im Weg stehen.

Jetzt lerne ich also, die Informationsquellen anzuzapfen, die mir all das mitteilen können, was über meine eigene Logik oder psychologische Ansätze hinausgeht und habe endlich das Gefühl, den Menschen, der mir gegenüber sitzt wirklich und wahrhaftig verstehen zu können – wenn er dazu bereit ist.
Interessant finde ich dabei noch, dass ich vieles von dem, was ich jetzt lerne, schon früher angewandt habe – damals nannte ich es Menschenkenntnis oder Einfühlungsvermögen und nutzte es, um zu erahnen, welches Ergebnis die Ansichten meines Kunden widerspiegelt (was nicht unbedingt zielführend sein muss, wie ich immer mehr erkenne). Jetzt weiß ich, es ist die uralte menschliche Fähigkeit, energetische Informationen wahrzunehmen und zu deuten, für deren Anwendung Menschen im Mittelalter verbrannt wurden und die heute unter dem Namen Quantenphysik erforscht wird. So richtig geheuer ist dieses uns allen gegebene Talent den meisten nach wie vor nicht, weil die Antworten und Effekte, die man bei feinstofflichen Arbeiten erhält, oft nicht mit dem Verstand fassbar sind, sondern nur emotional. Diesen Gefühlen dann zu vertrauen, ist nicht unbedingt eine der leichtesten Übungen, aber auch nicht selten der Schlüssel zum Erfolg.

Und damit bin ich bei meiner Eingebung angekommen, die euch den ganzen Text beschert hat: der Frage nach meinem eigenen Vertrauen in die Möglichkeiten, die diese Fähigkeiten bieten. Warum schaffte ich es bisher nicht, hier klar Stellung zu beziehen zu dem Thema, dem ich gerade eine dreijährige Ausbildung widme?
Die Antwort schien mir gar nicht so schwer: weil ich Angst hatte, als Esoteriktante abgestempelt zu werden, meine Glaubwürdigkeit zu verlieren oder den Eindruck zu erwecken, einer Sekte anzugehören. Aber wenn ich mir das so ansehe, trifft das genauso zu, wenn ich mein Horoskop lese, Fotomontagen für eine Broschüre erstelle und weiterhin der katholischen Kirche angehöre. Der Punkt ist wohl eher, dass ich mir dessen bewusst bin, dass ich mich hiermit von meiner bisherigen Art zu arbeiten verabschiede und damit auch von vielen alten Gewohnheiten. Und dass ich in Zukunft mit völlig anderen Menschen zusammenarbeiten werde.

Eine Zeit lang hatte ich Bedenken, dass ich diese Umstellung meistere. Jetzt sehe ich, dass es einfacher ist, als ich dachte. Und es macht mir mehr und mehr Freude, meine medialen Fähigkeiten zu nutzen, um mich mit der Energie anderer zu verbinden und Menschen dabei zu helfen, sich selbst, ihre Beweggründe und ihre Ziele zu erkennen. Und da ich schon immer sehr experimentierfreudig bin, entdecke ich ständig neue Möglichkeiten der Anwendung.

Nur gut, dass heute keiner mehr Hexen verbrennt.

4 Kommentare zu „Eine Frage des Vertrauens“

  1. Was Deine Atheismus-Definition angeht, kommen wir auf keinen grünen Zweig 🙂 aber Deine Ausbildung ist eine coole Sache, um es salopp zu formulieren. Esoterik ist … aber Energie – das funktioniert, denke ich. Tolle Sache jedenfalls; ich wünsche Dir Zufriedenheit bei Deiner neuen Aufgabe. Und auch Erfolg!
    LG,
    Ralph

    1. Vielen lieben Dank, ich denke, das wird beides klappen… 😉
      Es gibt so viel mehr offene Menschen, als ich jemals vermutet hätte, unglaublich.
      Ach, und solltest Du Dich mal zu einer theologischen Diskussion provozieren lassen wollen, kann ich Dir gerne darlegen, wie ich zu meiner Essenz gekommen bin – ist mir nicht beim Abspülen eingefallen, so viel kann ich schon mal sagen…
      LG,
      Daniela

  2. Daniela, du alte Hexe!
    Aus dem weit entfernten Hamburg wünsche ich dir, nee, nicht wünschen, ich freue mich über deine Veränderungen und deinen Mut zum Change: „Yes we can“ wie ein berühmter Amerikaner vor nicht allzu langer Zeit meinte. Ich mag deine Themen, die ich für mich als: Glaube, Liebe, Hoffnung (und den ganzen Rest) bezeichnen würde. Glück wünsche ich dir jetzt nicht, das hast du dir schon selbst gesucht, du wirst zukünftig die Menschen treffen, die dich brauchen, da bin ich mir sicher (weil, es hört sich alles so gut an, so überlegt, so unesoterisch und unsektenhaft…)

    Grüße aus HH,
    Kay

    1. Wow, jetzt bin ich überwältigt – vielen Dank für Deine lieben Worte!
      Es fühlt sich gut an, die Entscheidung jetzt endlich getroffen zu haben und so viel Bestätigung zu erhalten, auch wenn es dadurch im Moment etwas turbulent zugeht im Hause Haase…
      Schön, dass so viele Menschen meine Ansicht teilen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als das, was man sehen kann.

      Liebe Grüße,
      Daniela

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