Ein Drache für mein Wohnzimmer

So, ich bin ausgeschlafen, erholt, voller Energie und bereit, ein neues Projekt anzupacken! Zeit für eine Schubladen-Deko, die jetzt schon seit eineinhalb Jahren auf ihren Einsatz wartet – hoffentlich klebt sie noch!

Die Geschichte

Drachen sind eine meiner großen Leidenschaften, ich finde sie beeindruckend und faszinierend. Es gibt sehr unterschiedliche Darstellungsformen, meist gleichen sie einer geflügelten Löwen-Echsen-Mischung. Der traditionelle chinesische Drache allerdings sieht anders aus: er hat einen langen Körper, kurze Gliedmaßen und bewegt sich wie eine Schlange durch die Luft – ganz ohne Flügel. Das hat etwas sehr Magisches und verbannt ihn doch gleichzeitig in eine Märchenwelt, während die geflügelten Echsen etwas mehr unserer Vorstellung von reellen Lebewesen entsprechen. In China hat der Drache auch heute noch einen hohen Stellenwert, steht er doch für Glück, Güte und Intelligenz. Auch beim chinesischen Jahreswechsel bildet er den Mittelpunkt, er verheißt Glück und Frieden für das neue Jahr. Genug Gründe also, sich das Fabelwesen jetzt ins Haus zu holen!

Die Anleitung

Vor langer Zeit habe ich mir also das Wandtattoo eines chinesischen Drachen gekauft, eine in Form geschnittene, selbstklebende, goldene Folie, die mittels einer Trägerfolie auf den Untergrund aufgebracht wird. Für eine bessere Wirkung bekommt der Drache einen dunklen Hintergrund in Form eines Wandanstrichs, das ist mein erster Schritt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, so ein Farbfeld anzubringen, doch wie bekommt man schöne Kanten? Ich habe schon einige Techniken getestet und folgende Erfahrungen gemacht:

Der Klassiker ist das Abkleben der vorher angezeichneten Fläche mittels Kreppband. Dann wird beherzt die Fläche gerollt oder gepinselt und in der Regel gibt es nach Abziehen des Bandes eine unsaubere Kante, da Farbe unter das Band läuft.
Alternativ dazu gibt es feuchtigkeitsabsorbierende Tapes, die die Farbe aufnehmen sollen. Das ist auf glatten Untergründen durchaus effektiv, versagt aber bei rauem Putz oder einer Raufasertapete völlig, da es sich nicht genug in die Vertiefungen einfügt.
Meine Lieblingsvariante ist folgende: das Feld wird mit Krepp abgeklebt und die Ränder erst einmal in der bestehenden Wandfarbe gestrichen. Dann lässt man das Ganze komplett durchtrocknen (wichtig!), dadurch ist das Band lückenlos mit der Wand verbunden. Erst dann wird in der Kontrastfarbe das Feld gestrichen. Das ergibt meiner Erfahrung nach die glattesten Kanten.

Weil ich mir die Zeit für das Durchtrocknen nicht nehmen wollte, habe ich Variante 1 gewählt und die Kanten nach dem Abziehen des Bandes mit dem Pinsel nachgezogen, wo es nötig war. Das erfordert allerdings ein gutes Auge und eine ruhige Hand, damit der Rand nachher nicht fransiger aussieht als vorher.

Nach dem Trocknen habe ich das Tattoo mit ein paar Streifen Krepp an der Wand fixiert, nur einen kleinen Teil vom Papier, auf dem sich die Folie befindet abgezogen und das Papier abgeschnitten. Man kann diesen Teil dann zurück an die Wand klappen und das Tattoo ist genau da, wo es am Ende sein soll. Gut andrücken und dann von der anderen Seite das Untergrundpapier abziehen und gleichzeitig das Tattoo andrücken. Abschließend mit einem weichen Tuch fest reiben, damit sich die Teile nicht mit der Trägerfolie ablösen. Wenn sich bei Ablösen der Trägerfolie ein paar Tattooteile wieder verabschieden wollen (kann schon mal passieren nach eineinhalb Jahren), die Trägerfolie mit einem scharfen Knick ganz nah an der Wand ziehen und die Teile vor dem Knick andrücken. Abschließend kann man die angebrachten Klebefolien noch einmal mit einem Tuch fixieren, ich habe sie leicht mit einem Föhn erwärmt, damit sie sich besser anpassen und der alte Kleber wieder in Schwung kommt. Fertig!

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