Es gibt unglaublich viele Dinge, die ich neben Mann, Kindern, Haus und Arbeit auch noch gerne tue:
Ich male, zeichne, bastle, koche, backe, fotografiere, schnitze, stricke, häkele, nähe, programmiere, gestalte, lese, schreibe, gärtnere, reite, singe und spiele Klavier. Manches kann ich gut, anderes weniger, aber alles macht mir auf seine Weise und zu seiner Zeit Spaß.
Mit meinen Gesangskünsten werde ich euch ganz sicher verschonen, aber bei meinem restlichen Gewerkel gibt es durchaus hin und wieder Ergebnisse, die ich zeigenswert oder sogar nachahmenswert finde. Aus diesem Grund werde ich heute (entgegen meiner bisherigen Überzeugung) meine erste Serie „Werk der Woche“ starten, in der ich jeden Montag das gelungenste Werk der vergangenen Woche vorstellen möchte und eine Anleitung für alle interessierten anbiete. Nicht zuletzt ist das auch ein Anreiz für mich, meine unzähligen Projekte auch einmal zu Ende zu bringen. 😉
Den Anfang mache ich mit einem Vorhaben, bei dem „Werk der Woche“ stark untertrieben ist, weil es sich schon über Monate hinzieht, aber diese Woche ist es eben endlich fertig geworden:
Ein neues Zuhause für unseren Rhododendron
Die Geschichte
Vor drei Jahren habe ich mir einen wunderschönen weißblühenden Rhododendron gekauft und voller Hoffnung und Vorfreude in den Vorgarten gepflanzt. Leider vegetiert er seit genau drei Jahren, blütenlos und unverändert, still leidend vor sich hin.
Inzwischen weiß ich, dass diese Pflanze saure, feuchte Böden bevorzugt und sich auf unserem stark kalkhaltigen und wegen des Hangs auch noch eher trockenen Lehmboden kaum wohlfühlen, geschweige denn entwickeln kann.
Jetzt haben wir seit einiger Zeit einen Carport neben dem Haus stehen, dessen Regenablauf nicht an den Kanal angeschlossen werden kann und für den noch eine Sickergrube angelegt werden muss. Die logische Schlussfolgerung meinerseits war also: Feuchte Sickergrube – trockener Rhododendron – warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Pflanze in die Grube setzen?
Gesagt – getan.
Die Anleitung
Dieses Mal gibt es nur eine rudimentäre Anleitung, da normalsterbliche Familien nicht über unser Arbeitsgerät verfügen, es sei denn, sie haben auch gerade Haus gebaut…
Zuerst haben wir (also eher mein Gatte) ganz herkömmlich mit Pickel, Spaten und (sehr viel) Muskelkraft ein rechteckiges Loch am Rand des Carports ausgehoben. Die drei offenen Seiten der Grube erhielten eine Umrandung aus Betonsteinen, die auf ein Mörtelbett gesetzt wurden, damit das feuchte Erdreich keine unschönen Einfassungswanderungen verursacht. Nach einer angemessenen Trocknungszeit (ein bis zwei Tage) sind die Platten dann unverrückbar und halten Regen und Lehm im Zaum.
Das Loch haben wir dann erst einmal mit einer ordentlichen Portion Splitt aufgefüllt, die das Wasser schnell nach unten ablaufen lässt. Dabei wurde nach etwa 10cm Befüllung eine ausgediente Plastikwanne aus der Bauphase mit Ablauflöchern (hoch lebe die Bohrmaschine) versehen, auf den Splitt gesetzt und rundherum bis etwa 5cm unter den Einfassungsrand eingefüllt. So kann das Wasser ablaufen, oder bei wenig Regen auch von unten in den Torf einziehen (eine Zeit lang bleibt das Wasser immer stehen, bevor es wegsickert).
In diese Wanne durfte dann unser trauriger Rhododendron zusammen mit einem leckeren Sack Torf einziehen, den wir ihm direkt aus der Tüte und ohne Beimischung vergönnt haben (das funktioniert auch im normalen Umfeld im Gartenboden, dann aber ohne Wanne).
Den Torf in der Wanne haben wir dann mit Unkraut-Vlies abgedeckt (über die Ränder hinaus und im Splitt eingebettet, damit es nicht verrutscht), das gibt es hin und wieder in diversen Discountern oder eben im Baumarkt zu kaufen. Damit verhindert man, wie der Name vermuten lässt, dass sich Unkraut niederlässt.
Zuguterletzt gab es als Finish noch zwei 20kg-Säcke weißen Marmorkies oben drauf – und auch dafür ist das Vlies gut: Die Steine auf der Wanne werden nicht schwarz und sinken auch nicht in den Torf ein.
So sieht es also im Moment aus und man darf gespannt sein, was nächstes Frühjahr aus dem Sorgenkind wird…
Bis dahin sind dann hoffentlich auch die Bretter und Bodenplatten aus dem Carport verschwunden.
Superpatentgefaltetexemplikatifaktorischgut (Es gab doch mal irgend so einen Spruch, vielleicht Michael Ende in einem seiner Märchen)… Wie auch immer, ich könnte das ja nicht, einfach so ein Loch graben, bei uns vor der Haustür, im Teer…. 😉
Grüße aus HH und viel grünen Daumen beim Anwachsen,
Kay
Frag doch mal den Hans, der macht Dir bestimmt eines… 😆
Vielen Dank und grüne Grüße aus dem Paradies,
Daniela
P.S.: War das Mary Poppins?
Stimmt! Habe gerade gegoogelt, korrekt geschrieben heißt das dann: Supercalifragilistigexpialigetisch.
Tschüs,
Kay
Boah, Ihr seid ja wirklich vielseitig genial! Aber von einer alten R(h)o(dodenron)senfrau lass Dir sagen: Freu Dich nicht zu früh, denn die Knospen für den nächsten Frühling müsste Dein Sorgenkind schon über den letzten Sommer angesetzt haben. Und das sieht nicht so aus. Aber gib die Hoffnung nicht auf – es geschehen auch immer wieder Wunder!
Danke!
Doch, doch, die Knospen sind schon dran, bisher wurden sie nur immer braun. Bis jetzt sieht es aber gut und grün aus. *daumen-drück*
Denkst Du, ich soll ihn über den Winter einpacken?
Wenn der Winter nicht gleich morgen kommt, halte ich es nicht für nötig. Zieht es sehr, da wo er steht?
Ich glaube nicht, dass es recht zieht und wettergeschützt ist es auch. Wird schon klappen!
http://www.livingathome.de/pflanzen_gaertnern/expertenrat/detail.html?expertenid=91&rubrikid=4
Ich hoffe, dass es nicht das ist…
Das hoffe ich auch – aber nach Pilz hat es nicht ausgesehen. War eher trocken-gelblich. Danke für Deine Recherche!
Pingback: Führerscheinentzug | Michelle's Blog
Pingback: Designerhaase | Weil es mir gerade einfällt…