Der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe, ist ein Vorfall aus meinem Bekanntenkreis, der mich nachdenklich gemacht hat. Für mich ist das Geistige Heilen mit seiner Taktik des ständigen Hinterfragens körperlicher Symptome ein selbstverständlicher Bestandteil meines Alltags. Natürlich ist mir bewusst, dass dieser Weg nicht der einzig wahre ist und jeder Mensch auf eine andere Weise mit Krankheiten, Problemen, Ängsten usw. umgeht. Auch klar ist mir, dass es erst einmal sehr schwierig ist, sich überhaupt vorurteilsfrei mit der Materie zu befassen, weil jeder halbwegs „normal“ erzogene Mensch alles, was sich außerhalb der Naturwissenschaften abspielt, als Humbug empfindet. Neu für mich ist aber die Erkenntnis, dass die Methoden des Geistigen Heilens manchen Menschen tatsächlich Angst machen – und hier möchte ich mich mit ein paar grundlegenden Gedanken einbringen, die zeigen sollten, dass es dafür keinen Grund gibt.
Wer sich für eine Anwendung des Geistigen Heilens entscheidet, muss deswegen nicht auf anerkannte, wissenschaftliche Methoden der Heilung verzichten (sollte das verlangt werden, bitte sofort den Berater wechseln). Häufig beginnt der Einstieg eher so, dass eine Behandlung oder Therapie nicht so recht vorwärts kommen will und man eine Option sucht, den Prozess zu beschleunigen. Dazu wird nach der psychischen bzw. seelischen Ursache der körperlichen Probleme geforscht, um nicht nur die Symptome, sondern auch den Ursprung derselben zu behandeln.
Geistiges Heilen ist nicht manipulativ. Es hat nichts mit Hypnose oder Gehirnwäsche zu tun. Ohne die Bereitschaft des Klienten, die Gespräche oder Anwendungen und deren Ergebnisse anzunehmen, ist es schlicht und einfach wirkungslos. Veränderungen können nicht erzwungen werden, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Wer sich trotzdem in irgendeiner Form gedrängt, gelenkt oder einfach unwohl fühlt, sollte die Beratung abbrechen, weil er dann an den falschen geraten ist.
Auf der anderen Seite ist es aber auch dann nicht völlig überflüssig, wenn es keine sofortige Wirkung zeigt, alleine schon deshalb, weil man sich auf eine neue Sichtweise der Situation eingelassen hat. Es gibt Menschen, die von den Ergebnissen (oder deren Nicht-Vorhandensein) enttäuscht sind, aber doch irgendwann zu einer Erkenntnis gelangen, die durch diesen Anstoss entstanden ist.
Natürlich gibt es schwarze Schafe. Man kann den falschen Klempner erwischen, den falschen Anlageberater und eben auch den falschen „Heiler“. In allen Fällen ist es ratsam, sich bereits bei den ersten Bedenken zu verabschieden. Penetrante Nachfragen oder Beschwerden wird es nur von jenen geben, die kein reines Gewissen haben.
Wenn man – wie ich – das Glück hat, einem absolut verlässlichen und vertrauenswürdigen Vertreter dieser Gattung zu begegnen, kann man die vielfältigen Bedenken natürlich nur bedingt nachvollziehen – wohl aber respektieren. Und das sollte auch jeder halbwegs ordentliche Berater so halten.
Um also auf obige Frage zu antworten:
Ja. Weil die Grundlagen dafür in jedem Menschen von Geburt an vorhanden sind und dazu nichts weiter nötig ist, als der Wille zur Veränderung – aber deswegen auch Nein. Weil viele Menschen sich von Gegebenheiten, Mustern und körperlichen Leiden gestützt fühlen und die Aussicht, sich selbst oder ihre Gewohnheiten verändern zu müssen, mehr Unwohlsein verursacht als die bisherigen Beschwerden.
Mit dieser Erkenntnis meinerseits möchte ich die GH-Artikelreihe (vorerst) beenden, soll ja hier kein missionarischer Blog werden…
Wer sich für mehr Infos interessiert, darf mir aber jederzeit eine Mail schreiben: blog@designerhaase.de.