In der letzten Zeit begegne ich immer häufiger Menschen, die großes Interesse an einem Thema zeigen, mit dem ich mich jetzt schon seit einigen Jahren beschäftige, dem ganzheitlichen Heilen. Daher werde ich ab jetzt gelegentlich über Möglichkeiten dieses Konzepts schreiben, die ich selbst schon angewandt habe.
Zum Grundgedanken gehört die Akzeptanz der Tatsache, dass eine Krankheit bzw. richtiger ein körperliches Leiden nicht (ausschließlich) von externen Einflüssen wie Erregern oder funktionalen Störungen wie Gendefekten erzeugt wird, sondern ein psychisches Ungleichgewicht als Auslöser wirkt, das körperlichen Symptomem Tür und Tor öffnet.
Das bedeutet, dass man nicht automatisch eine Grippe bekommt, wenn man bei 5° C barfuß geht, aber höchstwahrscheinlich erkranken wird, wenn einem sowieso gerade in der Arbeit alles über den Kopf wächst. In diesem Sinne kann man alte Redensarten ruhig wörtlich nehmen: Wenn ich von ständigen Streitereien die Nase voll habe, bekomme ich einen Schnupfen, wenn eine Situation mir an die Nieren geht, kann das eine Blasenentzündung auslösen. Das kommt daher, dass die Organe eine Entsprechung in der Gefühlswelt haben und jeder Konflikt, der auf der geistigen oder seelischen Ebene nicht gelöst wird, auf körperlicher Ebene ausgefochten werden muss.
Jetzt muss nicht jede Erkältung gleich hinterfragt werden, da hier häufig die kurze krankheitsbedingte Auszeit schon für eine Problemlösung genügt, aber speziell bei chronischen, autoimmunen oder sich stetig verstärkenden Erscheinungsbildern ist offensichtlich, dass ein ungelöstes Problem immer wiederkehrt und nach Lösung schreit. Dem Körper dann mit „Reparaturen“ seine Ausdrucksmöglichkeit zu nehmen hat meist zur Folge, dass er eine neue Form der Kommunikation wählt, so lange, bis das ursächliche Problem beseitigt ist – und das liegt nun mal in der Psyche.
Wer es schafft, seine Krankheit zu hinterfragen, ist schon einmal einen bedeutenden Schritt weiter. Sie erzählt uns viel über unsere Psyche und unser Unterbewusstsein, über Ereignisse und Zustände, die wir aus dem Bewusstsein verbannt haben. Zu diesem Thema gibt es ein tolles (aber leider sehr teures) Buch von Antonie Peppler: „Die Bedeutung der Symptome und Krankheitsbilder“. Dort kann man neben verschiedensten Krankheitsbildern auch solche Dinge wie Essensvorlieben und Schlafgewohnheiten nachschlagen.
Für den Anfang ist es auf jeden Fall schon einmal eine gute Übung, seine eigenen Erkrankungen zu betrachten und mit zeitlich relevanten Ereignissen in Zusammenhang zu bringen. Fieber vor der wichtigen Prüfung ist nicht schwer zu deuten, eine Grippe nach einem unliebsamen dreiwöchigem Besuch genauso wenig. Bei bereits lange bestehenden Erkrankungen ist es dagegen oft schwierig, noch den Auslöser zu finden, aber auch dafür gibt es Mittel und Methoden.
Über die werde ich dann nächstes Mal berichten.