Wer Kinder hat, weiß: es gibt Phasen, da fließt alles relativ ruhig dahin, dann wieder sprudelt es nur so aus ihnen heraus, sowohl positiv als auch negativ. Im Moment explodieren unsere Kinder wieder förmlich. Der Nachteil ist, dass sie unglaublich viel streiten und schreien, der Vorteil, dass wir selten so gelacht haben oder auch so verblüfft waren. Unsere Dreijährige kugelt sich momentan jeden Abend vor Lachen (ich auch), wenn sie mir ihr Buch vorliest: „Ich bin ein Eidechse und hab ein schuppide Haut.“ Dann kommt : „Ich bin der Fin.“ – „Der DELfin.“ – „Ich bin Delfin.“ O.K., auch recht. Nicht mehr halten können wir uns spätestens auf der letzten Seite: „Ich bin die Koalabär. Mein Fell ist musiweich.“
Sie ist auch immer noch sehr rücksichtsvoll und entschuldigt sich z.B., wenn sie ihr Spielzeug fallen lässt, auch noch vom Nebenraum aus. Dafür meinte sie heute, als sie ihrem Bruder einen Keks zuschob, und wir einwandten, er habe ja noch einen: „Ach so – is wuuscht.“
Unser Kleiner (10 Monate) ist inzwischen schwer auf Achse: mal abgesehen davon, dass er die Schiebetüren des Sideboards aufmacht, um Porzellantassen auszuräumen (und zu schrotten) hat er jetzt etwas sehr Praktisches entdeckt: er benutzt die Barhocker in der gefliesten Küche als Roll – nein Schiebator (der Geräuschpegel entspricht ungefähr dem eines startenden Düsenjets). Wenn er nicht gerade 10g Keks zu 100g wabbeliger Schmiere aufweicht und im ganzen Untergeschoß verteilt.
Ich glaube, die wundersame Brotvermehrung haben Babys erfunden.