Weiblich

Gerade bekam ich wieder den Newsletter einer Tanzschule, der eine Übersicht aller Paartanzkurse bot – darunter auch „Dirty Dancing zum Selbertanzen!“. ‚Ja was denn sonst‘, dachte ich mir mit herablassendem Grinsen, klopfte mir gedanklich aber gleich auf die Finger, weil sich unweigerlich mein ‚ich verweigere schon seit Geburt diesen kitschigen Klischee-Schwachsinn‘-Gefühl eingestellt hatte und meine Familie mir nahelegt, man dürfe als Frau durchaus hin und wieder ein paar weiblichen Gefühlen erliegen. Natürlich hat sie auch Recht, es ist nicht unbedingt hilfreich, verschrammten Kindern am Spielplatz zu erklären, dass man ganz andere Schmerzen ertragen kann – also versuche ich, etwas weicher zu werden, weinende Kinder auch bei lächerlichen Krätzerchen zu trösten und Dirty Dancing-Liebhaber nicht mehr pauschal als hirnfrei zu bezeichnen. Eher so ein bisschen – doof. Nein, pfui! Sentimental. Okay? Vielleicht sollte ich mir den Film doch auch einmal ansehen. Jetzt bekomme ich Gänsehaut. Kennt irgendjemand eine Selbsthilfegruppe?

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