Der Name

In meinem Innern
in den tiefsten Eingeweiden
wohnt eine Schlange

manchmal
immer öfter
unterbricht sie ihren Schlaf
um zu rumoren
und mit ihr erwachen
fremdartige Gedanken und Gefühle
so dass ich sie am liebsten herauswürgen
aus meinem Ich verbannen möchte
aber dann müsste ich ihren Anblick
ihre Existenz ertragen
also schlucke ich und schlucke
in der Hoffnung sie zu beruhigen
und in den Schlaf zurückzuzwingen

Ach wüsst ich doch Deinen Namen, Schlange
ich könnte Dir ins Angesicht blicken

6 Kommentare zu „Der Name“

  1. Vielleicht wird ja umgekehrt ein Schuh draus und du musst ihr erst ins Angesicht blicken, um ihren Namen zu erkennen?

    Mir geht es so, dass bei manchem Ding, das ich betrachten und benennen kann (was aber auch immer nur zur richtigen Zeit für jedes Ding geht), alleine durch das nicht mehr Schlucken, aus mancher grässlichen Schlange ein fader Wurm wurde.

    Alles Gute wünsche ich dir!

    1. Danke erst einmal!
      Und Du hast natürlich Recht, es heißt nicht umsonst „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“.
      Aber im Moment wird mir bewusst, dass ich den großen Vergangenheits-Misthaufen nicht in den Griff bekommen, sondern nur Schleier für Schleier versteckt habe und jetzt beim Aufräumen voll reingetreten bin…
      Das Ausblenden der Symptome ist eben nicht das Beheben der Ursache…

    1. Man verdrängt im Laufe der Zeit so vieles und denkt, damit hat es sich – bis es einen wieder einholt…
      Zum Glück dauern diese Tiefs meist nicht lange.

      Vielen Dank für Deine Wünsche und liebe Grüße zurück!

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