Wer mein Blog schon einige Zeit verfolgt, weiß, dass ich als Grafikerin selbständig bin, drei Kinder habe, ein Haus und einen Garten in Schuss halte, eine Ausbildung zur medialen Beraterin absolvieren wollte (aber inzwischen abgebrochen habe) und nebenbei noch irgendwie versuche, trotz Zeitnot auch meine diversen Freizeitbeschäftigungen unterzubringen.
Voller Elan habe ich irgendwann Ende letzten Jahres beschlossen, meine handwerklichen Künste als Werk der Woche zu präsentieren, meine zahlreichen jungfräulichen Bücher dank 52 Bücher endlich auch mal zu lesen, bei zwölf2012 wieder regelmäßig meine Kamera zur Hand zu nehmen und nich lang zu schnacken und auch wieder den Pinsel zu schwingen.
Außerdem sollte 2012 im Schnitt jeden 2. Tag ein Eintrag gepostet werden, was bei erfolgreicher Erledigung aller Projekte schon von selbst funktionieren würde und wieder mehr Bildmaterial einen Platz in den Artikeln finden.
Vielleicht fragt sich jetzt schon der eine oder andere (oder alle), wie man auf die bescheuerte Idee kommt, sich unter den gegebenen Umständen so unter Druck zu setzen. Die Antwort ist wider Erwarten ganz einfach: weil ich sonst alles, was mir Spaß macht endlos aufschiebe, um alles, was getan werden muss vorher zu erledigen. Dummerweise ist dieser genial durchdachte Spaßzwang völlig in die Hose gegangen (welch Überraschung), weil man unter Druck eben auch an schönen Dingen nur schwer Gefallen finden kann.
Also muss eine andere Lösung her, um endlich wieder so etwas wie einen Ruhepuls zu erreichen und Dinge nicht mehr nur im Vorbeilaufen erledigen zu können. Irgendetwas Unangenehmes muss weichen, um etwas Angenehmen Raum zu geben, eine nicht zwingend erforderliche Pflicht für ein bisschen wünschenswerte Kür fallen. Und während alle anderen um mich herum alles tun, um sich endlich ein eigenständiges Arbeitsleben aufzubauen, verabschiede ich mich mit einem Rundumgrinsen von 14 Jahren selbständiger Tätigkeit als (Mädchen-für-alles-)Grafikerin. Und das Schönste an diesem Schritt ist, dass ich deswegen nicht völlig auf das Arbeiten verzichten muss, sondern mich ziemlich elegant von der Art von Aufträgen, die im Endergebnis mit viel Glück einen Putzfrauen-Stundenlohn (sorry for the political incorrectness) abgeworfen haben, befreien kann. In der Folge arbeite ich jetzt zwar spezialisierter und nicht mehr als Allrounder, aber wenn ich ehrlich bin, war ich, was Printmedien angeht, sowieso nicht mehr umfassend auf dem Laufenden.
Spannend wird jetzt noch die endgültige Umsetzung – werden meine häuslichen Pflichten die neu gewonnene Zeit einfach schamlos auffressen oder ergibt sich tatsächlich schon etwas Freizeit für meine oben vordefinierten Aktivitäten?
Tatsächlich hat sich schon etwas bewegt – allerdings etwas ganz anderes. Ich stricke nämlich wieder.
Und der Rest kommt irgendwann.
Ungeplant.
Wenn ich Lust dazu habe.
Ha.
Ich wünsch‘ dir alles Gute für die und mit den Änderungen in deinem Leben und drücke die Daumen, dass dir jetzt ein bisschen Zeit für die Dinge bleibt, an denen du Freude hast!
Herzliche Grüße
Katja
Vielen lieben Dank, Katja!
Dass ich es noch kein einziges Mal geschafft habe, hier ein Bild vorzustellen, schmerzt mich ganz besonders – aber ich habe jetzt tatsächlich eine Möglichkeit in Aussicht, in kindersicherer Umgebung ungestört mit Farben herum zu kleckern…
Und daran werde ich hoffentlich schon bald Freude haben!
Ganz Liebe Grüße,
Daniela