Letzte Woche musste WdW ja wegen meines Kursblocks in der Schweiz ausfallen und dieses Mal bin ich dank grippegebeutelter Kinder auch schon wieder spät dran…
Also schnell ran an die Schlehen, bevor der Dienstag vorbei ist!
Schlehen-Likör
Die Geschichte
Wie im letzten Post zu sehen war, hatten wir ja bereits ordentlichen Frost und somit erntereife Schlehen: durch den Frost wird nämlich der Gerbstoffgehalt in den Früchten gesenkt und der Geschmack ist milder und süßer.
Praktischerweise gibt es in unserer Nähe einige Schlehenhecken (diese Sträucher zählen übrigens zu den Rosengewächsen), so dass wir die Ernte mit einem spannenden Querfeldein-Spaziergang verbinden konnten. Sogar unser Jüngster war so begeistert, dass er sich nicht einmal durch gelegentliche „Aua“s (wegen der Dornen) vom Pflücken abhalten ließ.
Die Anleitung
Es gibt ja unzählige Varianten der Likörherstellung – meine habe ich von zwei sehr netten, inzwischen schon über 80jährigen Damen, die damit garantiert schon sehr viel Erfahrung haben, übernommen.
Man braucht dazu:
Wodka (40%)
frische Schlehen (zwei Handvoll)
weißen Kandiszucker
Die Erstellung mit Wodka und weißem Kandis bringt das Aroma der Früchte am besten zur Geltung, da beides keine starken Eigenaromen hat.
Als erstes kommt der etwas aufwändigere Teil, der sich aber wirklich später im Geschmack auszahlt: die Schlehen werden mit einer Rouladennadel (oder Zahnstocher o.ä.) einige Male angepikst, da die Schale sehr fest und kaum durchlässig ist. Dadurch kann der Saft besser austreten und das Fruchtfleisch bleibt trotzdem innen.
Dann wird eine leere Flasche etwa zu einem Drittel mit den Früchten befüllt, dabei ruhig die Flasche leicht aufklopfen, damit sie dicht aneinander liegen. Auf die Früchte-Schicht kommt ebenfalls etwa ein Drittel weißer Kandiszucker.
Zum Schluß wird die Flasche mit Wodka aufgefüllt, so dass möglichst wenig Luft darin bleibt. Den Deckel fest aufschrauben und – warten.
Die erste Woche sollte die Flasche an einem warmen, aber nicht sonnenbeschienen Platz (die Früchte verfärben sich sonst) ruhig stehenbleiben. Wenn der Zucker sich gelöst hat und die Schlehen nach oben steigen, dreht man die Flasche immer wieder einmal auf den Kopf und zurück, am besten mehrmals täglich. Nicht schütteln, das löst das Fruchtfleisch und erzeugt übermäßig viele unschöne Schwebstoffe, die sich später wie feiner Sand anfühlen.
Nach weiteren 6 – 8 Wochen wird der Flascheninhalt durch ein Sieb gegossen und der Likör wieder in die Flasche zurückgefüllt – fertig! Manche Früchte können danach noch verzehrt werden (sie schmecken fast wie Rumfrüchte), Schlehen kann man allerdings getrost in den Müll werfen.
Mein Schlehenlikör ist leider noch nicht fertig, dafür schenke ich euch noch ein Gläschen Johannisbeerlikör ein – auf euer Wohl!
P.S.: Auch sehr lecker schmeckt es, wenn man ein bisschen Likör mit trockenem Sekt auffüllt.
Hmmmmm! Ich glaub, ich muss mal ein Zimmer bei Euch buchen. Oder mit dem Taxi kommen 😉
Was hältst denn davon, wenn ich Dir ein Geburtstagsflascherl vorbeibring? Hm?
Sorry, ich hatte mich verlaufen – wusste nicht mehr, wo ich diesen Beitrag gelesen hatte. Nun hab ich’s aber kapiert, dass das da oben verschiedene Kapitel sind. Hm, mein Geburtstag ist nun zwar vorbei, aber Du darfst gerne mal kommen 🙂
Verschiedene Kapitel? *kopfkratz*
Na ja, das können wir ja klären, wenn ich komme… 😉
Na ja, alles sehr gut dokumentiert, aber ich trinke so etwas nicht, der Mann auch nicht, eher Bier oder Rotwein.
GLG Marianne ♥
Ja, das ist jetzt nix für jeden Tag, aber Silvester oder zum Geburtstag in den Sekt oder bei Familienfeiern nach dem Essen macht sich so ein Likör schon gut…
Liebe Grüße,
Daniela
Also mal kosten würde ich den schon. Hilft der gegen Magenschmerzen? Ich habe heute welche, so dolle. Oder ob der viele Sekt schuldig ist?
Im Zweifelsfall hilft der für alles! *hihi*
Nee, DER Likör ist eher für den Gaumen gedacht, für Magenschmerzen hätte ich aber auch was…
Hüpf doch mal rüber!