Hier sitze ich also, frisch geduscht und gewienert, in weißem Bademantel und auberginefarbenem Handtuchturban und sehe so ein bisschen nach Wellness aus. Wären da nicht die Rest-Aromen, die noch hie und da aus dem Keller heraufdiffundieren, könnte ich fast selbst glauben, ich käme gerade von der Massagebank.
Tatsächlich habe ich den Abend aber im tiefen Keller verbracht, zwischen Geräten, die man sonst nur draußen verwendet und Materialien, die ich nicht beim Namen nennen mag und stand meinem Mann bei der übelsten Arbeit zur Seite, die man sich nur vorstellen kann: wir haben eine Verstopfung im Abwasserrohr beseitigt. Und zwar im untersten, das in den Kanal mündet, in das sämtliche Abwässer des ganzen Hauses fließen.
Zum Glück habe ich einen sehr erfahrenen Mann, der ordentlich Gerät aufgefahren und uns damit eine Menge (Putz-)Arbeit erspart hat, auch wenn ich niemals erwartet hätte, die Tauchpumpe nach dem Hausbau noch einmal im Einsatz zu sehen. Heute hat sie auf jeden Fall gute Dienste geleistet, genauso wie der Hochdruckreiniger, die Malerfolie und eine Handvoll ehemaliger Baumaterialien.
Auch hilfreich war das gute Wetter, da wir kurzerhand die Kinder zwecks Toilettenbenutzungsgefahr ausquartiert haben und meine Freundin liebenswerterweise unseren Jüngsten spazierenfuhr, damit wir ungestört im Dreck wühlen konnten (welch Freude). Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle!
Etwa drei Stunden vergeudeten investierten wir ins Untergeschoß, dann hatte das Wasser endlich wieder freie Fahrt, der Raum war wieder in Normalkleidung begehbar und die Schränke standen wieder an ihrem Platz. In dieser Zeit stellten wir außerdem fest, dass es unheimlich viele Begriffe und Redewendungen gibt, die man in so einam Fall wörtlich nehmen kann und dass Fäkalwitze besonders witzig sind, wenn… – O.K., lassen wir das.
Auf jeden Fall haben wir sie erfolgreich abgeschlossen, unsere Aktion „Rohrfrei“ – hoffentlich war das erste auch das letzte Mal.
In diesem Sinne wünsche ich euch allzeit freie Fahrt und noch einen schönen Abend.
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