Kindermund

Wer selbst Kinder hat, kennt die unfreiwillige Komik, die beim Sprechenlernen entsteht und bisweilen bei den Kindern ziemlichen Ärger erzeugt – zumindest, wenn die Eltern sich zu ausgiebig darüber amüsieren oder zu absichtlich nicht verstehen, was gemeint ist. Witzig sind unter anderem Wortkreationen (die sich bei den Erwachsenen oft länger halten, als bei ihren Schöpfern): Unsere Älteste brauchte ein Jahr, um statt einer Patipra über eine Papikra endlich eine Paprika zu essen – was spricht sich jetzt eigentlich leichter, fragt man sich da.
Manchmal überraschen einen die Kleinen auch mit unglaublichen Antworten. Eine besonders nette Unterhaltung hatte ich mit unserer Ältesten, als sie drei Jahre alt war:
Wir warteten auf einem Parkplatz auf ihren Papa, als sie ein Auto entdeckte, von dem sie glaubte, er hätte es gebaut. Ich versuchte ihr zu erklären, warum Papas Autos nicht auf der Straße stehen und schloss meine Erklärung nach einem Blick in ihr verständnisloses Gesicht mit der Bemerkung ab, dass sie das jetzt wohl nicht verstanden hätte. Darauf schüttelte sie zustimmend den Kopf und meinte: „Nein, aber weißt Du, was ich verstehe?“ Verblüfft fragte ich: „Was denn?“ Sie antwortete schlicht: „Spaß.“
Einige Dinge hinterlassen auch große Fragezeichen in erwachsenen Köpfen, vor allem, wenn sie unerwartet kommen und die Kinder nicht wirklich eine Antwort brauchen. Heute fragte mich unsere dreijährige: „Mama, warum hast Du eigentlich Kinder?“
Na, wegen der schönen Sprüche, oder?

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen